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Grateful Heads Helmest


by Heinz Götze



Kälteschutzkleidung? Schwimmweste? Helm? Es ist immer wieder verwunderlich wie viele Paddler auf Touren keine Sicherheitsausrüstung mitführen, die im Wildwassersport längst Standard ist. Selbstverständlich sollte auch auf einer Wildnistour ein Helm obligatorischer Bestandteil der Ausrüstung sein wenn Stromschnellen zu befahren sind. Das spart ungemein Gewicht, denn ein guter Helm wiegt deutlich weniger als ein Ersatzkopf und schreit auch nicht "Aua" wenn er was abkriegt. Klar, auf grosser Tour sollten alle Bemühungen darauf verwand werden eine Kenterung mit dem voll beladenem Boot zu vermeiden. Doch, wie schon beim Trockenanzug beschrieben, ist eine Kenterung nicht einmal das Hauptproblem. Viel häufiger "armortisiert" sich ein Helm beim Begehen der Ufer von Stromschnellen, z.B. zum Scouten, beim Ein-u. Ausbooten im Wildwasser, beim Tracken und Treideln. Gerade entlang der Schwallstrecken häufen sich wackelige Steine und glitschige Felsen. Es ist nur eine Frage der Zeit bis man irgendwann mal hinknallt. Deshalb sollte man während der aufgeführten Tätigkeiten Grateful Heads Drop Zone, click to
enlarge! Helm und Weste stets anbehalten! Statistiken zufolge sind unter den glücklicherweise wenigen Unfällen im Paddelsport regelmässig solche, bei denen Paddler beim Begehen unwegsamer Ufer stürzten, mit dem Kopf irgendwo gegen schlugen und benommen in den stark strömenden Fluss rutschten, wo sie unterkühlten oder ertranken. Hätten sie Weste und Helm nicht abgelegt wären sie mit dem Schrecken davongekommen. Helme sind leicht erhältlich und kosten nicht viel. Sie zu tragen schadet nicht! Mit manchen Modellen sieht man jedoch so doof aus, dass einen niemand mehr für voll nehmen wird. Gründe genug also hier mal was Solides vorzustellen - die Helme von "Grateful Heads":
Es gibt sie in 10 verschiedenen Grundformen, aus denen man sich mit einer Vielzahl von Farben und Farbeffekten einen individuellen Deckel konfigurieren kann, der nicht nur funktional ist, sondern auch echt cool aussieht. Aufgebaut sind sie aus einem mehrlagigen Kevlar-Laminat, was sie ohne Gewichtsnachteile hochbelastbar macht, äusseren Farbfeinschichten und einer Innenauskleidung aus Minicellschaum. Den muss der Besitzer erst einmal an seine Kopfform anpassen, indem er hier was wegraspelt, dort einen der mitgelieferten Schaumstreifen aufklebt, bis der Helm gut sitzt. Das Ergebnis ist dann ein Outfit mit besserer, weicherer Stossdämpfung als bei einem Gurtbandsystem, dass aber nicht mit dessen Verstellmöglichkeiten aufwarten kann für den Fall dass der Helm einmal einen anderen Schädel schützen soll. Gleiches Prinzip gilt bei den Riemen, die mit Edelstahlnieten bombensicher am Helmkörper befestigt sind: die Justage erfordert etwas mehr Zeit, lässt aber sehr genaue Anpassungen an den Benutzer zu.
Auf Wildnistouren sehr vorteilhaft ist das Fehlen jeglicher der sonst verbreiteten Drainagelöcher, die Mücken und Regen freien Eintritt gewähren. Beim Playboating, wo ich ohnehin ständig nass bin, kümmert es mich nicht, doch auf Tour möchte ich nicht vom Regen durchnässt werden, wenn ich an sich trocken bleiben könnte und auch nicht dass hunderte von Black Flies hektisch durch mein Haar krabbeln und meinen Skalp perforieren. Vorne kommen schon genug, aber da kann ich wehren. Bei den Formen fiel meine Wahl auf den "Hawg", der den Helmen der Wehrmacht und der Feuerwehr nachempfunden, jedoch schmaler geschnitten ist. Die charakteristische, abgestufte Bördelung verbindet ein freies Gesichtsfeld mit gutem Nacken-und Ohrenschutz ohne das Gehör zu dämpfen. Ausserdem hält sie ein darüber geworfenes Mückennetz auf Abstand zur Haut und den Regen davon ab mir langsam am Hals hinabzurinnen. Grateful Heads, click to
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Wer den Kopf nicht richtig heben kann weil bei ihm der Helm dann im Nacken immer auf die Weste stösst muss einen Helm ohne (s.Foto von Tim im Kajak) oder mit hinten ansteigender Bördelung, wie den "Drop Zone", probieren, den man auf Jan's Kopf bewundern kann. Auf Michael's Kopf seht ihr den "work hat", das Modell mit dem besten Gegenlichtschutz auf dem Helmmarkt.




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