Up: Equipment Reviews
Grateful Heads Helmest
Kälteschutzkleidung? Schwimmweste? Helm?
Es ist immer wieder verwunderlich wie viele Paddler auf Touren keine
Sicherheitsausrüstung mitführen, die im Wildwassersport längst Standard ist.
Selbstverständlich sollte auch auf einer Wildnistour ein Helm
obligatorischer Bestandteil der Ausrüstung sein wenn Stromschnellen zu befahren
sind. Das spart ungemein Gewicht, denn ein guter Helm wiegt deutlich weniger als
ein Ersatzkopf und schreit auch nicht "Aua" wenn er was abkriegt.
Klar, auf grosser Tour sollten alle Bemühungen darauf verwand werden eine
Kenterung mit dem voll beladenem Boot zu vermeiden. Doch, wie schon beim
Trockenanzug beschrieben, ist eine Kenterung nicht einmal
das Hauptproblem. Viel häufiger "armortisiert" sich ein Helm beim Begehen der Ufer
von Stromschnellen, z.B. zum Scouten, beim Ein-u. Ausbooten im Wildwasser,
beim Tracken und Treideln. Gerade entlang der Schwallstrecken häufen sich
wackelige Steine und glitschige Felsen. Es ist nur eine Frage der Zeit bis man
irgendwann mal hinknallt. Deshalb sollte man während der aufgeführten
Tätigkeiten
Helm und Weste stets anbehalten! Statistiken zufolge sind unter den
glücklicherweise wenigen Unfällen im Paddelsport regelmässig solche,
bei denen Paddler beim Begehen unwegsamer Ufer stürzten, mit dem Kopf irgendwo
gegen schlugen und benommen in den stark strömenden Fluss rutschten, wo sie
unterkühlten oder ertranken. Hätten sie
Weste und Helm nicht abgelegt wären sie mit dem Schrecken davongekommen.
Helme sind leicht erhältlich und kosten nicht viel. Sie zu tragen schadet nicht!
Mit manchen Modellen sieht man jedoch so doof aus, dass einen niemand mehr für
voll nehmen wird. Gründe genug also hier mal was Solides vorzustellen - die
Helme von "Grateful Heads":
Es gibt sie in 10 verschiedenen Grundformen, aus denen man sich mit einer
Vielzahl von Farben und Farbeffekten einen individuellen Deckel konfigurieren
kann, der nicht nur funktional ist, sondern auch echt cool aussieht. Aufgebaut
sind sie aus einem mehrlagigen Kevlar-Laminat, was sie ohne Gewichtsnachteile
hochbelastbar macht, äusseren Farbfeinschichten und einer Innenauskleidung aus
Minicellschaum. Den muss der Besitzer erst einmal an seine Kopfform anpassen,
indem er hier was wegraspelt, dort einen der mitgelieferten Schaumstreifen aufklebt,
bis der Helm gut sitzt. Das Ergebnis ist dann ein Outfit mit besserer, weicherer
Stossdämpfung als bei einem Gurtbandsystem, dass aber nicht mit
dessen Verstellmöglichkeiten aufwarten kann für den Fall dass der Helm einmal
einen anderen Schädel schützen soll. Gleiches Prinzip gilt bei den Riemen,
die mit Edelstahlnieten bombensicher am Helmkörper befestigt sind: die Justage
erfordert etwas mehr Zeit, lässt aber sehr genaue Anpassungen an den Benutzer zu.
Auf Wildnistouren sehr vorteilhaft ist das Fehlen jeglicher der sonst verbreiteten
Drainagelöcher, die Mücken und Regen freien Eintritt gewähren. Beim
Playboating, wo ich ohnehin ständig nass bin, kümmert es mich nicht, doch auf
Tour möchte ich nicht vom Regen durchnässt werden, wenn ich an sich trocken
bleiben könnte und auch nicht dass hunderte von Black Flies hektisch durch mein
Haar krabbeln und meinen Skalp perforieren. Vorne kommen schon genug, aber da
kann ich wehren. Bei den Formen fiel meine Wahl auf den "Hawg", der den Helmen der
Wehrmacht und der Feuerwehr nachempfunden, jedoch schmaler geschnitten ist. Die
charakteristische, abgestufte Bördelung verbindet ein freies Gesichtsfeld mit
gutem Nacken-und Ohrenschutz ohne das Gehör zu dämpfen. Ausserdem hält
sie ein darüber geworfenes Mückennetz auf Abstand zur Haut und den Regen davon ab
mir langsam am Hals hinabzurinnen.
Wer den Kopf nicht richtig heben kann weil bei ihm der Helm dann im Nacken immer
auf die Weste stösst muss einen Helm ohne (s.Foto von Tim im Kajak) oder mit
hinten ansteigender Bördelung, wie den "Drop Zone", probieren, den man auf
Jan's Kopf bewundern kann. Auf Michael's Kopf seht ihr den "work hat", das Modell
mit dem besten Gegenlichtschutz auf dem Helmmarkt.
Up: Equipment Reviews